Bez. „Die Grünen werden zur Zielscheibe“ vom 31.10.2024, erschienen in der Allgemeinen Zeitung, geschrieben von Aaron Niemeyer.
Betreff: Stellungnahme zur einseitigen Berichterstattung und verzerrten Darstellung in der Allgemeinen Zeitung sowie ein Appell an das LKA
Sehr geehrter Herr Niemeyer,
sehr geehrte Vertreter des Landeskriminalamts,
mit Bedauern und wachsendem Unverständnis nehme ich die wiederholte einseitige und verzerrende Berichterstattung der Medien und die fokussierte Aufmerksamkeit der Behörden auf vermeintlich einseitige Bedrohungsszenarien zur Kenntnis. Insbesondere der jüngste Artikel in Ihrer Zeitung, der auf der Darstellung beruht, dass die Grünen verstärkt Ziel von Angriffen seien, lässt in seiner Ausrichtung wichtige Fakten und eine differenzierte Analyse vermissen. Dies ist eine gefährliche Schieflage, die das Potenzial hat, unsere Gesellschaft weiter zu spalten.
Faktenlage:
Die Realität sieht anders aus. Nach Angaben der BILD-Zeitung vom 30. Mai 2024 zeigt die Statistik der Angriffe auf Politiker eine deutliche Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und den tatsächlichen Zahlen. Während die Berichterstattung oft die Grünen als Hauptopfer darstellt, spricht die Realität eine andere Sprache: Im Jahr 2023 wurden Politiker der AfD in 86 Fällen Opfer von Gewalt, während Vertreter der Grünen “nur” in 62 Fällen betroffen waren. Diese Zahlen belegen eindeutig, dass vor allem AfD-Politiker körperlichen Angriffen ausgesetzt sind, wohingegen Vertreter der Grünen hauptsächlich verbale Attacken erfahren haben. Die SPD war in 35 Fällen betroffen, die CDU in 19 Fällen. Die AfD steht hier also nachweislich am stärksten unter Beschuss, und das nicht nur verbal, sondern eben auch physisch.
In meiner persönlichen Erfahrung während des vergangenen Wahlkampfs zeigt sich dieser Umstand in alarmierender Weise. Unser Wahlkampfstand zur Landtagswahl in Ingelheim musste permanent unter Polizeischutz gestellt werden – eine Maßnahme, die für die Stände anderer Parteien, inklusive der Grünen, schlichtweg nicht nötig war. Das ist ein bezeichnendes Bild der aktuellen gesellschaftlichen Realität und zeigt, dass die AfD immer wieder Ziel und Angriffspunkt politischer Feindseligkeiten wird.
Fokussierung auf relevante Bedrohungen:
Der Anstieg religiöser Delikte. Statt sich auf die Zahlen und Fakten zu stützen, die zeigen, dass die AfD häufiger Ziel körperlicher Gewalt ist, wird die Öffentlichkeit regelmäßig mit verzerrten Darstellungen konfrontiert. Gleichzeitig geraten bedrohliche Entwicklungen, die tatsächlich einer erhöhten Aufmerksamkeit bedürfen, in den Hintergrund. So weist die BKA-Statistik für 2023 einen signifikanten Anstieg von Gewaltdelikten mit religiösem Hintergrund auf – eine Steigerung von 76,5 % auf nunmehr 90 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist ein klares Alarmsignal, das nicht einfach ignoriert werden darf. Wenn sich die Allgemeine Zeitung und das LKA tatsächlich für die Sicherheit der Gesellschaft interessieren, wäre es angebracht, diese dramatischen Entwicklungen im Bereich religiöser Gewalt gezielt anzugehen und zum Thema zu machen, statt politische Feindbilder zu bedienen.
Ein Appell an Medien und Behörden:
Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Die anhaltende Fokussierung auf einseitige Darstellungen trägt nicht zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen bei. Vielmehr werden durch solch undifferenzierte Berichterstattung und selektive Gefahreneinschätzung Spaltungen in unserer Gesellschaft weiter vertieft. Eine neutrale und faktenbasierte Herangehensweise würde dazu beitragen, die Bürger umfassend und ehrlich zu informieren und so die Grundlage für ein gesundes demokratisches Miteinander zu schaffen.
Ich appelliere daher an die Allgemeine Zeitung und das LKA, Verantwortung zu übernehmen und das Vertrauen der Bürger durch eine wahrheitsgetreue Berichterstattung und unvoreingenommene Analyse der Bedrohungslage zurückzugewinnen. Es ist Zeit, die Wurzeln des gesellschaftlichen Übels zu erkennen und mit einer ausgewogenen Berichterstattung zur Lösung der Herausforderungen beizutragen, anstatt das Übel weiter zu nähren.
#Umdenken. #Umlenken. #Künftig besser AfD wählen.
Mit besten Grüßen,
Patric Berges
Beisitzer im Vorstand der AfD Mainz-Bingen